Tierspuren im Schnee

Wer war denn hier unterwegs? Der Schnee kann es euch verraten. Dafür müsst ihr euch ein bisschen mit Spuren-und Fährtenkunde beschäftigen und mit offenen Augen durch die Winterlandschaft gehen. Am besten dort, wo noch nicht viel vertrampelt ist. Das Abenteuer kann gleich in eurem Garten oder vor eurer Haustür beginnen.
Am besten besorgt ihr euch ein Spurenbuch oder ladet eine Tierspuren-App auf´s Handy. Dann solltet ihr ein Lineal und einen Meterstab dabei haben für den Größenvergleich. Und natürlich die Möglichkeit, ein Foto zu machen. Jetzt geht’s los, die erste Spur! Könnt ihr deutlich die Fußballen erkennen, dann war hier ein Tatzengänger unterwegs.

Hauskatze
Hund
Fuchs
Fuchs schnürend

Bei der Katze kann man keine Krallenabdrücke sehen. Eine Fuchsspur ist etwas länglicher als eine Hundespur, und vor allem an der geraden Abfolge der einzelnen Abdrücke erkennen. Der Fuchs „schnürt“, wie Perlen an einer Schnur liegt ein Fußabdruck vor dem anderen in einer geraden Linie. Hundespuren sind natürlich auch häufig, aber meistens im Zusammenhang mit einer Menschenspur zu finden.


Hasenfährte
Marder
Waschbär

Eine Hasenspur erkennt man an dem typischen Muster: Die langen Abdrücke der Hinterpfoten sind schräg versetzt vor den rundlichen, genau hintereinander angeordneten Vorderpfotenabdrücken.
Der Marder hinterlässt zwei rundliche Abdrücke genau nebeneinander wenn er springend rennt, ganz typisch und unverwechselbar. Am Bach findet sich mit Sicherheit die Spur eines Waschbären: seine Pfotenabdrücke sehen aus wie kleine Händchen, deutlich sind die landen Finger zu erkennen.


Reh
Wildschwein
Eichhörnchen

Findet man Trittsiegel mit zwei länglichen Abdrücken, die vorn spitz zulaufen, dann war hier Schalenwild unterwegs: Reh oder Wildschwein. Die Abdrücke vom Reh sind recht zierlich. Beim Wildschwein sind deutlich die Afterklauen als kleine Abdrücke hinter den Klauen zu erkennen.


Maus
Mäusebahn
Krähe

Auch kleine Nager hinterlassen Spuren. Hüpft ein Eichhörnchen am Boden, so drücken sich deutlich die langen Hinterbeine seitlich vor den kleinen rundlichen Vorderpfoten ab. Die ganze Spur passt in ein Quadrat und wenn man Glück hat, erkennt man gut die langen Krallen. Eichhörnchenspuren enden meistens an einem Baum. Die leichte Maus trippelt über den Schnee und hinterlässt ganz feine Pfotenabdrücke, zwischen denen die Schleifspur des Schwanzes zu erkennen ist. Oft laufen Mäuse auch unter der Schneedecke, manchmal fällt sie über den „Mäusestraßen“ etwas ein.

Eine Vogelspur ist ganz typisch an den vier abgespreizten langen Zehen zu erkennen: drei nach vorn, eine nach hinten.Wo der Vogel auffliegt hinterlässt er teilweise einen Flügelabdruck. Spuren von Wasservögeln erkennt man an den abgedrückten Schwimmhäuten.

An den Spuren lässt sich nicht nur die Tierart bestimmen, sondern auch in welcher Verfassung oder Lebenssituation das Tier unterwegs war. Lief es bummelnd kreuz und quer durch die Landschaft, vielleicht auf der Suche nach Futter? Man sieht vielleicht, wo es den Schnee beiseite gescharrt hat und am Gras oder einem liegengebliebenen Apfel geknabbert hat. Oder war das Tier auf der Flucht und hinterließ seine Abdrücke in großem Abstand schnurstracks in eine Richtung? Bei Paarhufern spreizen sich dabei die Klauen wie ein „V“.

Wurde es vielleicht sogar verfolgt von einer zweiten Spur? Manchmal endet z.B. eine Mäusespur abrupt an einem Flügelabdruck, dann wurde die Maus wohl Opfer eines Greifvogels…

All das können Spuren verraten – wie spannend!

Und hier noch unser Tipp für zwei gut gemachte, lehrreiche Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=i7hkRS0Ku58&t=183s
https://www.youtube.com/watch?v=9MToH_O5eIM